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Dr. med. Karin Kelle-Herfurth

Beratende Ärztin und Partnerin für Neue Wege zum gesunden Erfolg - für Menschen und Unternehmen in Transformation.

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Rezidiv-Risiko nach Schlaganfall senken: Wie Prävention vor dem zweiten schützt

Wie lässt sich das Rezidiv-Risiko nach einem überstandenen Schlaganfall senken? Wie effektiv ist Prävention und schützt sie auch vor einem erneuten Ereignis? Solche Fragen tauchen häufiger in betrieblichen Gesundheits-Sprechstunden und Beratungen zur medizinischen Prävention und Nachsorge nach der Rehabilitation auf. Prävention professionell begleitet umzusetzen, ist in vielen Fällen sinnvoll.

Die kürzlich aktualisierte Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“ gibt genau zu dieser Frage Orientierung – und spricht in Bezug auf einen gesunden Lebensstil neun Empfehlungen aus (1, Literatur unten im Artikel).

Das Rezidiv-Risiko nach einem Schlaganfall senken – Die ÄrzteZeitung fasst zusammen: „Neue Leitlinie: Neun Tipps gegen den zweiten Schlaganfall“

Einordnung: Worum geht es?

Was ist ein ischämischer Schlaganfall?

Ein ischämischer Schlaganfall ist die häufigste Art von Schlaganfällen, umgangssprachlich „Hirninfarkt“ genannt. Denn dem Ereignis liegt ähnlich wie bei einem Herzinfarkt eine plötzliche kritische Unterbrechung der Organdurchblutung zugrunde. Ursache für einen Schlaganfall ist in über 80 % der Verschluss eines Blutgefäßes, welches das Gehirn versorgt.

Auslöser können beispielsweise verschleppte Blutgerinnsel sein, ausgehend von einem kleinen Thrombus, der sich vormals im Herzen aufgrund eines (bisher nicht bekannten) Vorhofflimmerns gebildet hat. Oder ein persistierendes Foramen ovale, das eher bei jüngeren Menschen im Zuge der Ursachenklärung häufiger entdeckt wird.

Wie sich ein ischämischer Schlaganfall auswirkt, ist unterschiedlich, abhängig von der Region des betroffenen Gehirnareals und dem Ausmaß der Schädigung durch die akute Unterversorgung. Die Symptome treten wortwörtlich schlagartig auf. Folgen können unter anderem Lähmungen einer Körperhälfte, Sprach- und Sprechstörungen, Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörungen oder Gedächtnisdefizite sein (hier ausführlich).

Unter einer transitorisch ischämischen Attacke (TIA) versteht man eine Durchblutungsstörung des Gehirns, die weniger als eine Stunde andauernd zu spürbaren Symptomen führt. Und sie hinterlässt keinen in der Bildgebung sichtbaren Schaden im Gehirngewebe. Die Beschwerden sind daher in der Regel nur vorübergehender Natur. Dennoch ist die TIA ein Notfall und diagnostisch durchaus fordernd.

Was bedeutet Sekundärprophylaxe?

Sekundärprophylaxe, häufig auch synonym Sekundärprävention genannt, bezieht sich auf Interventionen, die das erneute Auftreten einer Erkrankung verhindern sollen. Nach einem überstandenden ischämischen Schlaganfall ist es wichtig, einen weiteren zu vermeiden.

Das Hauptziel der Schlaganfall-Sekundärprophylaxe ist das Identifizieren und Behandeln der Risikofaktoren, die zu dem ersten Schlaganfall geführt haben. Dies kann je nach medizinischer Indikation durch Einnahme von Medikamenten erfolgen. Beispielsweise solche, die den Blutdruck senken oder die Blutgerinnung hemmen bzw. verzögern.

Dennoch kann die Ursache für einen Schlaganfall und ein Rezidiv auch mit modernster Diagnostik nicht immer eindeutig ermittelt werden. Weil sehr viele und individuell unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen und wechselwirken.

Ebenso zählen zur Sekundärprophylaxe verhaltensbasierte präventive Ansätze zur Veränderung von individuellen gesundheitsbezogenen Gewohnheiten wie zum Beispiel: den Lebensstil anpassen, die Ernährung umstellen oder sich in krankheitsspezifischen Fragen weiterbilden und andere Maßnahmen, die das Rezidiv-Risiko nach dem Schlaganfall senken.

Demgegenüber zielt die Primärprävention auf das Erhalten von Gesundheit und Vorbeugen von Erkrankungen ab. Und zwar, bevor eine Schädigung oder Krankheit überhaupt eintritt. Somit richtet sie sich an jeden gesunden Menschen und Menschen mit bekannten Risikofaktoren für eine Erkrankung.

Die Tertiärprävention schließt ein, Langzeitfolgen zu reduzieren aus der akuten Krankheitsphase und Spätfolgen wie Komplikationen im Genesungsverlauf und sekundäre Erkrankungen zu vermeiden. Dies sind auch Aufgaben der langfristigen Rehabilitation und aktivierenden Pflege.

Erfahren Sie, was „Primärprävention“ und „Sekundärprävention“ in der Anwendung bedeuten und wie Sie selbst wirksame Maßnahmen direkt in Ihren Alltag integrieren können. Die Schlaganfallbegleitung gibt einfach umsetzbare Präventionstipps: Einem Schlaganfall vorbeugen – wie schütze ich mich?

Warum ist Sekundärprävention wichtig?

Menschen, die einen ersten ischämischen Schlaganfall oder die „leichtere“ Form, eine transitorische ischämische Attacke (TIA), erlitten haben, haben ein erhöhtes Risiko für einen weiteren Schlaganfall. Nicht nur angesichts der Fakten, auch im Verständnis und Mitgefühl für das körperliche und emotionale Erleben ist es nachvollziehbar, dass Menschen, die einen Schlaganfall überlebt haben und ihre Angehörigen große Angst vor einem zweiten, schlimmeren Schlaganfall haben.

Längst ist wissenschaftlich gut belegt, dass eine gesunde Lebensweise das Risiko für Schlaganfälle deutlich senken kann. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, wenig Salz, wenig Alkohol und Verzicht auf Tabak: Bereits mit diesen Ansätzen lässt sich das persönliche Schlaganfallrisiko der Leitlinie zufolge deutlich senken.

Umgekehrt sind bis zu 80 % der Schlaganfälle auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen und damit prinzipiell vermeidbar.

Trifft das gleichermaßen auf Menschen zu, die bereits einen Schlaganfall oder eine TIA hinter sich haben? Lässt sich auch das Rezidiv-Risiko nach einem Schlaganfall durch „Lifestyle-Modifikation“ senken?

Die Vermutung liegt nahe, schreibt Thomas Müller in der Ärztezeitung, dass solche Personen erst recht auf eine gesunde Lebensweise achten sollten. Allerdings ist die Evidenz für Lebensstil-Veränderungen zur Sekundärprophylaxe eher dürftig. Es gibt kaum brauchbare Studien, oder Untersuchungen liefern widersprüchliche Resultate, stellen die Autorinnen und Autoren der aktuellen S2k-Leitlinie fest.

Im zweiten Teil der Leitlinie, der sich unter anderem auch mit dem Lebensstil beschäftigt, basieren die Empfehlungen zur Ernährung, zur körperlichen Aktivität sowie zum Alkoholkonsum daher überwiegend auf Studien zur Primärprävention.

Statistische Relevanz: Bei mehr als fünf Prozent bzw. bei bis zu jeder zehnten Person kommt es nach einem Schlaganfall innerhalb eines Jahres zu einem erneuten Ereignis. Die Auswirkungen eines Schlaganfall-Rezidivs sind allerdings häufiger schwerwiegend als bei einem ersten Schlaganfall.

Was wird empfohlen, um das Rezidiv-Risiko eines Schlaganfalls zu senken?

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) widmen dem Aspekt Lebensstil in der Sekundärprophylaxe in der neuen Leitlinie insgesamt neun kleine Kapitel (1).

Darin liefern sie einen Überblick zur aktuellen Literatur und geben konkrete Empfehlungen zu folgenden Lebensstil-Veränderungen:

1️⃣ Regelmäßig Sport und Gymnastik

2️⃣ Auf kardioprotektive Mischkost achten

3️⃣ Keine Supplementierung mit B-Vitaminen

4️⃣ Fisch ja, Fischöl eher nicht

5️⃣ Alkoholkonsum reduzieren

6️⃣ Mind. 3 Portionen Obst und Gemüse am Tag

7️⃣ Mit Rauchen komplett aufhören

8️⃣ Den BMI (Body-Mass-Index) checken

9️⃣ Weniger ist bei Kochsalz mehr

Weiterführend beschrieben sind diese neun Punkte in den Ausführungen des oben verlinkten Artikels der ÄrzteZeitung bzw. im Original-Text der AWMF-Sk2-Leitlinie (1).

Mein Kommentar zur Wertung von Punkt 8: „BMI checken und abspecken“

Etwas unpassend bis despektierlich finde ich die Formulierung in der ÄrzteZeitung im ersten Teil: „Den BMI checken! Sollten Dicke nach einem Schlaganfall zunächst einmal ordentlich abspecken? …“

Und zum zweiten Teil ist zu sagen, dass die medizinische Relevanz des traditionell verwendeten BMI (Body-Mass-Index) zur Einstufung des Grades der Fettleibigkeit überschätzt wird (vgl. 3):

„… Dafür gibt es gute Gründe, letztlich begünstigt eine Adipositas viele kardiovaskuläre Risikofaktoren und ist mit einem erhöhten Risiko für einen ersten Schlaganfall verbunden.“

Der BMI ist ein äußerlich beschreibender Wert. Er sagt nichts über die Zusammensetzung und Verteilung des Körperfetts und metabolische Funktionen bzw. Dysbalancen von regulatorischen Prozessen aus (3). Das sollte man differenzierter darstellen, auch wenn die Leitlinien-Empfehlungen hier auf Alltagstipps abzielen. Vorurteile und Sprache könnten so vielleicht eher reflektiert werden.

Meine Empfehlung? Lassen Sie sich professionell zum Thema Ernährung und geeigneten gesunden Strategien zum Abnehmen beraten und begleiten. Ich zeige Ihnen nachfolgend drei Ansätze und Tipps, wie Sie mit gezielter Hilfe weiterkommen.

Ein angedeuteter Büroschreibtisch mit Laptop und gesunder Zwischenmahlzeit durch einen Apfel und eine Glasbox mit Gemüse zum Artikel-Thema „Rezidiv-Risiko nach Schlaganfall senken“
Rezidiv-Risiko nach Schlaganfall senken: Obst- und Gemüse-Portionen (Bild: Canva)

Drei Tipps für gesundes Ess- und Gewichtsverhalten

Das Rezidiv-Risiko nach einem Schlaganfall lässt sich durch Vorsorge und einen gesunden Lebensstil effektiv senken. Dafür spricht sich auch die aktualisierte Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“ mit ihren neun Tipps aus.

Auf drei weiterführende Empfehlungen möchte ich Sie hier noch aufmerksam machen. Sie sind als Hilfe zur Selbsthilfe bei der Umsetzung im Alltag gedacht. Damit Ihnen der Transfer von Wissen insbesondere in den Handlungsfeldern Ernährung, Essverhalten und Gewichtsreduktion auf gesunde Weise gelingt.

Denn dazu kommen häufiger Fragen in meinen Gesundheits-Sprechstunden und in der Schlaganfall-Selbsthilfe – aber es gibt hier keine einfache Antwort oder ein Standardrezept, das für alle passt.

1. Tipp: Online-Präventionskurs Ernährung

Wie praktizieren Sie eine für Sie passende gesunde Ernährung im Alltag? Was bedeutet „gesund ernähren“ für Sie? Welche Essgewohnheiten wollen Sie verändern, um Ihr persönliches Schlaganfall-Risiko zu senken – ohne viel Zeit fürs Kochen aufwenden zu müssen oder auf Leckereien und Genussvolles zu verzichten?

Oder möchten Sie als Gesundheitsfachperson Ihr Wissen auffrischen und wissen, welche Empfehlungen Sie Menschen mitgeben können, die sich weiterbilden wollen und eine Ernährungsumstellung anstreben?

Darauf hat die Schlaganfallbegleitung Antworten in Form eines Online-Präventionskurses Ernährung mit dem Fokus Schlaganfall zum Selbstlernen aufbereitet. Die Lerninhalte sind durch Themenmodule und Lernzielen auf kleine Einheiten verteilt und verständlich erklärt.

Es geht nicht nur um reine Wissensvermittlung. Der Kurs regt auch an, Zusammenhänge zu verstehen und zu reflektieren. Welche Rolle hat zum Beispiel die psychische Verfassung auf das Ernährungsverhalten? Wieso entscheiden sich Menschen gerade in Stresssituationen wider besseres Wissen eher für ungesunde Alternativen wie Süßes und Fast Food – und wie kann man dem widerstehen?

Das Ergebnis ist nicht nur ein modernes digitales Bildungsangebot für mehr Gesundheitskompetenz. Teilnehmende werden empowert durch Hilfe zur Selbsthilfe, um langfristig dranzubleiben und auch souverän mit Rückschlägen umzugehen, ohne schlechtes Gewissen.

Und: Der Online-Präventionskurs ist der erste professionelle Ernährungskurs speziell zur Schlaganfallprävention und um das Rezidiv-Risiko nach einem Schlaganfall zu senken.

Der Kurs ist zudem von der Zentralen Prüfstelle Prävention nach § 20 SGB V zertifiziert. Somit wird die Kursgebühr von den Krankenkassen erstattet, von den meisten sogar vollständig.

Ein Schlaganfallbetroffener zum Präventionskurs: Olaf schreibt: „Hört sich eher nach einer allmählichen Reform der eigenen Essgewohnheiten an und nicht nach einem strikten und radikalen Ansatz, den man vermutlich eher früher als später wieder aufgibt. Das kommt meiner persönlichen Essbegeisterung sehr entgegen. Sicher eine Chance, mit den eigenen Ängsten in positiver Form umzugehen.“ (Aus „Kontraste“ auf seinem persönlichen Blog „Weiter mit Plan B über das Leben nach einem Schlaganfall.

Für wen ist der Online-Präventionskurs geeignet?

Der Präventionskurs Ernährung richtet sich an Menschen, die nach einem Schlaganfall das Risiko für einen weiteren reduzieren wollen. Und bei denen keine ernährungsrelevante Vorerkrankung, Ernährungs- oder Essstörung vorliegt, die medizinisch oder psychotherapeutisch behandlungsbedürftig ist.

Geeignet ist der Kurs auch für alle anderen „Gesunden“ zur Primärprophylaxe. Und für die, die mehr als dieses Ziel verfolgen, sich Gutes tun und ihre körperliche und mentale Fitness durch eine nachhaltig gesunde Ernährungsumstellung langfristig stärken wollen.

Transparenzhinweis: Ich schreibe als freiberufliche Autorin medizinische Fachartikel für die Schlaganfallbegleitung und betreue auch das Schlaganfall-Forum mit.

Erfahren Sie mehr über den Online-Präventionskurs Ernährung – und wie Sie das Rezidiv-Risiko für einen erneuten Schlaganfall senken. Zusätzlich können Sie sich im Schlaganfall-Forum, der digitalen Selbsthilfe, mit anderen Betroffenen und Angehörigen austauschen und Fragen an Experten stellen.

2. Tipp: Fachartikel über Abnehmstrategien

Ein normales, gut reguliertes Körpergewicht ist medizinisch gesehen in präventiver Hinsicht und in subjektiver Hinsicht vorteilhaft. Es bringt viele positive Effekte für Ihr Wohlbefinden und die Lebensqualität mit sich.

Abnehmen ist eines der häufigsten Themen in den Bereichen Lifestyle und Gesundheit, zu dem es wohl auch mindestens so viele Mythen wie Fragen gibt. Fakt ist: Pauschale Antworten und einfache Lösungen gibt es wie fast immer nicht. Es ist eine höchst individuelle Angelegenheit und wird durch viele Faktoren bestimmt, für jeden Menschen den geeigneten Weg zu erkunden.

Wie Sie dafür die Grundlagen schaffen können, verrät Ihnen dieser Fachartikel der Schlaganfallbegleitung in dem großen Ernährungs-Special zur Schlaganfallprävention: Gesund Abnehmen – So gelingt es. Hier erfahren Sie mehr zu den inhaltlichen Schwerpunkten:

– Was sind Übergewicht und Adipositas?
– Was macht dick?
– Woraus besteht unsere Nahrung?
– Wie fange ich an?
– Ernährung umstellen
– Schritt für Schritt mehr bewegen

3. Tipp: Professionelle Ernährungsberatung und -therapie

Haben Sie den Wunsch, mit einem soliden Konzept auf gesunde Weise abzunehmen oder waren bisherige Selbstversuche einer Ernährungsumstellung nicht zufriedenstellend? Wenn Sie weiterkommen möchten, empfehle ich Ihnen, Ihr Vorhaben unter professioneller Anleitung und Begleitung anzugehen. Bestenfalls erfolgen gesundheitliche Interventionen frühzeitig, nicht erst Anlass-bezogen, wenn etwas zum Problem geworden ist. Es geht schließlich auch um mehr, als das Rezidiv-Risiko nach einem Schlaganfall zu senken.

Dennoch möchte ich ermutigen: Für eine Ernährungsberatung oder Ernährungstherapie ist es nie zu spät. Mit vorbestehenden und chronischen Erkrankungen sowie unter laufenden Behandlungen wie großen OPs oder Chemotherapie ist dies ohnehin indiziert, weil sich der Stoffwechsel- und Energiebedarf ändert.

Außerdem zeigt es sich häufiger, dass vermeintliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Ursachen von Übergewicht nicht differenziert analysiert und abgeklärt werden. Auch für Mangelerscheinungen und ungünstiges Essverhalten kommen vielfältige Umstände und Wechselwirkungen in Betracht. Sei es durch genetische und epigenetische Faktoren, Umwelteinflüsse, emotionale oder soziale Abhängigkeiten, die nicht bewusst sind. Oft verwundert es nicht, wenn der Transfer in den Alltag schwierig ist oder misslingt.

Wissen und Verstehen reicht zur Veränderung selten aus

Langfristige Erfolge stellen sich durch nachhaltig wirksame Veränderungen von Ernährungsgewohnheiten, in der Einstellung zum Essen und der Haltung zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen ein. Wiederum erfordert dies in einer professionellen Beratung auch ernährungs-, verhaltens- und tiefenpsychologische Kenntnisse. Dies ist zum Beispiel wichtig, um zu verstehen, wodurch bestimmte Muster im Essverhalten bedingt werden und um notwendige, psychisch stabilisierende Kompensationen mangels alternativen Strategien und unzureichender innerer Selbstregulation zu erkennen und darauf einzugehen.

Rückfälle werden oft als persönliches Scheitern und Verhaltensschwäche gewertet, was zusätzlich stresst. Unerwünschtes Verhalten „abzustellen“, klappt weder einfach mit Diäten und Selbstdisziplin, noch mit Druck von außen. Sondern nur mit einer individuell zugeschnittenen und schrittweise angepassten, langfristigen Umstellung der Ernährung und des Bewegungs- und Essverhaltens, das nachhaltig in eine gesamtheitliche Lebensstil-Anpassung integriert ist. Das ist auch viel weniger mit Verzicht verbunden.

Profis sollten vor allem auch bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 begleiten. Durch frühzeitiges Intervenieren kann die Manifestation der Erkrankung und Folgen noch gut ernährungstherapeutisch angegangen werden. Manchmal sind Medikamente verzichtbar oder der Einsatz lässt sich hinauszögern.

Wenn Sie also ernsthaft mit dem Gedanken spielen, abzunehmen und motiviert sind, die Weichen für Ihre gesunde Lebensführung zu stellen, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Sie können sich, …

– fachärztlich mit ernährungsmedizinischem Schwerpunkt vorstellen oder
– hausärztlich um eine Empfehlung für Ernährungsberatung (Formular 36) bzw. -therapie fragen,
– an Ihre Krankenkasse wenden, über Präventionsangebote und professionelle Anbieter informieren,
– im Internet z. B. beim VDD Verband der Diätassistenten – Deutscher Berufsverband e. V. informieren,
– im prof e.a.t ESSperts Netzwerk nach ernährungspsychologisch-ernährungstherapeutisch beratenden Fachpersonen suchen.

Formular für Ernährungstherapie zum Download: Für eine Ernährungstherapie benötigen Sie eine Ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung (PDF-Formular, Stand September 2023). Mit diesem Formular können Sie sich dann direkt an Diätassistentinnen, Ökotrophologen oder Ernährungswissenschaftler (m/w/d) wenden.

Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Professionelle Ernährungsberatung wird bei medizinischer Indikation unterstützt, z. B. bei Diabetes Mellitus Typ 2. Die Beteiligung an den Kosten hängt von der Zielsetzung – Prävention oder Therapie – und der jeweiligen Krankenkasse ab, zum Teil auch vom Ermessen der Sachbearbeiter. Daher kann die persönliche Kommunikation im direkten Austausch auch weiterführen. Die Höhe der Bezuschussung für eine zertifizierte Ernährungsberatung ist sehr variabel und bezieht sich auf den Gesamtbetrag.

WICHTIG: Die Kostenübernahme ist unbedingt im Vorfeld zu klären und schriftlich bestätigen zu lassen. Man muss erst mal in Vorleistung gehen und Kosten für bis zu fünf Sitzungen vorstrecken. Kostet eine Sitzung bei einer Ernährungsberatung aktuell 60 Euro, wären das 300 Euro (Beispiel, ohne Gewähr). Die Kasse übernimmt davon dann einen Teil zwischen 30 – 100% und erstattet rückwirkend.

Bei entsprechender medizinischer Indikation zur Verbesserung chronischer Erkrankungen ist es sinnvoll, die erwähnte „Ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung“ für Ernährungstherapie nach Paragraf 43 gleich am Anfang zusammen mit einem Kostenvoranschlag einzureichen.

80 – 85 % der Therapiekosten werden übernommen, bis hin zum Maximalbetrag der jeweiligen Kasse.

Die ernährungstherapeutischen Einrichtungen nehmen Ihnen bei der Antragstellung alles Wesentliche ab und entlasten Sie so gut wie möglich von der Bürokratie.

Antworten zur Schlaganfall-Sekundärprävention

Experten-Fragen auf Schlaganfallforum.com

Atorvastatin nach Schlaganfall absetzen? – Kurze Antwort: Nein!

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Lipopotein(a)-Wert erhöht – Wie kann ich den Wert und mein Schlaganfall-Risiko senken?

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Artikel auf Schlaganfallbegleitung.de

Studienzusammenfassung über die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln auf das Schlaganfall-Risiko

Statine sind Nahrungsergänzungsmitteln weit überlegen

Statine: Wirkung, Einnahme, Nebenwirkungen und Alternativen

Cholesterin senken: Zielwerte, Ernährung, Lebensstil und Medikamente

Vegetarische und vegane Ernährung – Vorteile, Risiken und Tipps gegen Nährstoffmangel

Einem Schlaganfall vorbeugen – wie schütze ich mich?

Einem erneuten Schlaganfall vorbeugen – Medikamentöse Sekundärprophylaxe

Wissens- und Erfahrungsaustausch: Weitere Fragen, Themen und Austauschmöglichkeiten finden Sie im Schlaganfall-Forum der Schlaganfallbegleitung – Ein kostenfreies Angebot zur digitalen Selbsthilfe für Betroffene und Angehörige mit professioneller Begleitung und ärztlicher Expertise.

Weiterführende Ressourcen

Literatur zum zitierten Artikel im Ärzteblatt

(1) AWMF-Sk2-Leitlinie: Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke – Teil 2: Lebensstil, arterielle Stenosen, andere Antithrombotika-Indikationen, Hormone, Diabetes mellitus, Schlafapnoe. Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft e.V. Stand: 01.02.2022. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-143.html

(2) Zu epidemiologischen Aspekten: The Frequency and Timing of Recurrent Stroke – An analysis of routine health insurance data – Autoren: Stahmeyer, J T; Stubenrauch, S; Geyer, S; Weissenborn, K; Eberhard, S – Publikation: Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 711-7. – DOI: 10.3238/arztebl.2019.0711

(3) Lese-Tipp auch zur Kritik an der Verwendung des BMI, Editorial über „Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: jenseits von Körpergewicht und Energiebilanz“, in englischer Sprache publiziert: Katharina Lechner, Ronald M Krauss, Obesity and cardiovascular disease: beyond body weight and energy balance, European Journal of Preventive Cardiology, 2022; zwac220, https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwac220

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