Weltweit ereignen sich jährlich mehr Schlaganfälle, auch in Deutschland. Welche Faktoren haben Einfluss auf die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall und wie sind die Prognosen? Was trägt nachhaltig positiv zur Regeneration, auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität bei? Welche Herausforderungen gibt es in der Gesundheitsversorgung und Nachsorge der chronischen Erkrankung? Was ist wirksam zur Prävention, um einen weiteren Schlaganfall zu vermeiden?
Der Forschungsbericht „The Burden of Stroke in Europe“ von 2017 gibt zu denken: Nach diesem wird die Zahl der Schlaganfälle im Zeitraum von 2015 bis 2035 in der Europäischen Union um 34 % ansteigen. Der Hauptgrund liegt in der zunehmenden Alterung der Bevölkerung (strokeeurope.eu).
Lesen Sie in diesem Artikel der Schlaganfallbegleitung mehr zur Prognose und Lebenserwartung nach einem Schlaganfall.
Durch Vorsorge und Früherkennung von Risikofaktoren wären die meisten Schlaganfälle vermeidbar
Auch wenn dieser Trend keinen linearen Anstieg der Inzidenz zeigt und die Sterberate nach einem Schlaganfall rückläufig ist: Die Entwicklungen machen die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von nachhaltig ausgerichteten Strategien zur Prävention umso bedeutsamer.
Denn Fakt ist auch, dass sich etwa 80 % der Schlaganfälle vermeiden ließen. Und zwar durch konsequentes Umsetzen von überwiegend einfachen und hochwirksamen Maßnahmen:
- Fördern von Verhaltensweisen für einen gesunden Lebensstil,
- frühzeitiges Erkennen und Einstellen von Risikofaktoren
- sowie dasBehandeln anderer Erkrankungen.
All das hat Einfluss auf die langfristige Lebenserwartung nach einem Schlaganfall – und bereits davor. Das lohnt sich, zu vermitteln und darüber aufzuklären. Hierfür ist gute Gesundheitskommunikation essenziell, die verständlich ist, Impulse zur selbstbestimmten Auseinandersetzung mit den Themen gibt, positives Erleben und Selbstwirksamkeit erlebbar macht.
Wer sich kompetent fühlt und Vorsorge für sich wichtig findet, kann aktiv beitragen und vertiefendes, anwendungsbezogenes Wissen gibt Sicherheit.
Die Schlaganfallbegleitung informiert unter einer Extra-Kategorie über Risikofaktoren, deren Ursachen, medizinische Abklärung und Gesundheits-Tipps, die Sie selbstverantwortlich beherzigen können.
Ein gutes Beispiel für einen der Hauptrisikofaktoren ist das Vorhofflimmern. Es handelt sich zugleich um eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen, die die Herzvorhöfe betrifft. Vorhofflimmern tritt typischerweise anfallsartig auf und ist heutzutage gut behandelbar. Würde es häufiger und frühzeitig diagnostiziert werden, wären viele Schlaganfälle zu verhindern.
Wussten Sie, dass die regelmäßige Überprüfung des Herzrhythmus eine effektive Maßnahme zum Schutz vor einem Schlaganfall ist? Tipp: Den Pulsschlag am Handgelenk zu tasten ist die einfachste Methode, Unregelmäßigkeiten im Herzschlag wie Stolpern und verlängerte Pausen als Hinweis auf ein Vorhofflimmern festzustellen.
Mehr Hintergrund-Infos & Tipps auf schlaganfallbegleitung.de
Die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall wird durch die Akutversorgung und Nachsorge beeinflusst
Die Überlebenschancen nach einem Schlaganfall in der vulerablen Frühphase sind heute deutlich günstiger als noch vor einigen Jahren. Vor allem durch den medizinisch-technologischen Fortschritt in der präklinischen Diagnostik und neurologischen Intensivtherapie. Dazu haben die in Deutschland etablierten Stroke Units, spezielle Schlaganfallstationen in der Akutbehandlung, wesentlich beigetragen.
Auf den Stroke Units setzt bereits die neurologische Frührehabilitation im interdisziplinären Setting an. Sie zielt zunächst darauf ab, Vitalwerte und Basisfunktionen zu stabilisieren und die Rückbildung von neurologischen Ausfällen zu unterstützen. Studien zeigten, dass die Versorgung nach einem Schlaganfall in solchen spezialisierten Einrichtungen zu besseren Prognosen führt gegenüber einer allgemeinmedizinischen akuten Krankenhausbehandlung.
Doch hinsichtlich der Lebenserwartung nach einem Schlaganfall ist die schnellste und bestmögliche Akutversorgung nur eine Seite der Medaille: Die andere Seite ist die poststationäre Versorgung – die individuelle ambulante Nachsorge und medizinische Sekundärprävention. Die Sekundärprävention soll vor allem Rezidive vermeiden; einen erneuten Schlaganfall und Komplikationen verhindern (z. B. symptomatische Epilepsie oder Depression). Sie wird im Optimalfall in abgestimmter hausärztlicher und neurologisch-fachärztlicher Betreuung eingeleitet, überwacht und koordiniert. In der Zusammenarbeit mit therapeutisch-pflegerischen Fachgruppen, den Betroffenen und Angehörigen.
Die Nachsorge wird häufiger in ihrer Bedeutung für die prognostische Relevanz unterschätzt und nicht konsequent verfolgt. Sie hat auch in der öffentlichen Wahrnehmung nicht die Aufmerksamkeit, im Vergleich zum „Notfall Schlaganfall“. Das Bewusstsein muss daher zunächst geschaffen werden, um für Spätfolgen zu sensibilisieren.
Immerhin kommt es bei bis zu 10 % der Betroffenen zu einem erneuten Schlaganfall im ersten Jahr. Nicht nur das: Rezidive haben tendenziell eine ungünstigere Prognose als Erstereignisse, auch infolge des vorgeschädigten Hirngewebes. Oder sie nehmen mit dem Auftreten von Komplikationen aus anderen Gründen häufiger einen folgenschwereren oder tödlichen Verlauf.
Bei bis zu 10 % der Betroffenen kommt es im ersten Jahr nach Schlaganfall zu einem erneuten Ereignis.
Daher ist es wichtig, sich in Studien zur Prognose nicht nur die Zahlen des primären Überlebens nach einem Akutereignis anzuschauen. Für die Betroffenen geht es letztlich auch nicht um abstrakte Zahlen zur Prognose und Lebenserwartung nach einem Schlaganfall. Sondern um die Erwartung zum Leben und die subjektive Lebensqualität.
Menschen möchten ihr Leben bewusst und möglichst lange selbstständig leben, gleichwertiger Teil der Gemeinschaften in ihrem sozialen Umfeld sein. Dies ist trotz und mit chronischer Erkrankung und funktionellen Einschränkungen wie Lähmungen, Sprach- und Konzentationsstörungen zu realisieren. Bestmöglich, wie es individuell passt.
Auch in der Nachbetreuung kommt es auf personbezogenes Betrachten und gemeinsames Ergründen von Zielen, gegebenen und potenziellen Hürden, Bewältigungsressourcen und Kompetenzen an. Nachteile in der selbstbestimmten Lebensführung durch körperliche, geistige oder psychische Behinderungen gilt es zu verhindern, zu reduzieren oder auszugleichen. Was nötig und auf welche Weise sinnvoll und machbar ist, ist individuell verschieden.
Es kommen auch Angebote zur medizinischen, beruflichen oder schulischen und sozialen Rehabilitation mit Anpassungen im Wohn-, Lebens- und Arbeitsumfeld ins Spiel.
Zu schaffen machen vielen Betroffenen vor allem unsichtbar, weniger gut zugängliche Behinderungen, kognitive Einschränkungen und psychosoziale Belastungen. Die Konflikte, die sich daraus in Interaktion mit der Umwelt und durch Unverständnis von Mitmenschen ergeben, führen oft zu Isolation und Einsamkeit.
Zur Verbesserung der Lebensqualität ist selbstbestimmte Teilhabe relevant: Rehabilitation dient der Befähigung
Neben der prä-klinischen Akutbehandlung und stationären Früh- und Anschlussrehabilitation kommt der ambulanten Rehabilitation in der Nachsorge eine zunehmende Bedeutung zu. Nicht nur medizinisch, psychologisch, therapeutisch und pflegerisch, um Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall für Betroffene und Angehörige zu reduzieren. Sondern auch, um neue Wege in ein selbstbestimmtes Leben unter veränderten Umständen zu gestalten. Wenn möglich und gewünscht, begleitend und unterstützend, im Beruf oder auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.
Investitionen in Leistungen zur medizinisch-beruflichen Rehabilitation und Teilhabe lohnen sich auch ökonomisch. Die Kosten durch Unterlassen fallen für Gesundheits- und Sozialsysteme ansonsten langfristig höher aus. Zudem gehen den Unternehmen und der Wirtschaft zahlreiche qualifizierte und motivierte Fach- und Führungspersonen mit wertvollem Know-how verloren.
Frühzeitige Investitionen in intensive Therapien sind die lohnenswertesten vom Outcome und Einfluss auf Handlungs- und Problemlöse-Fähigkeiten im Alltag. Was unter medizinischer, beruflicher bzw. schulischer und sozialer Rehabilitation zu verstehen ist, habe ich hier in unserem Übersichtsartikel zur Rehabilitation nach einem Schlaganfall zusammengefasst.
Rehabilitation ist ein aktiver Teil der Nachsorge
Reha trägt in Verbindung mit der sekundären Prävention zu einer besseren Langzeitprognose und Lebensqualität bei. Es greifen wirksame Maßnahmen ineinander, um einen erneuten Schlaganfall zu verhindern und Risiken für Folgeerkrankungen, dauerhafte Einschränkungen und Pfegebedürftigkeit zu senken.
Im Verlauf stehen die Befähigung, Ermutigung und Motivation zu selbstständigen Aktivitäten, Erarbeiten von eigenen Zielen, Strategien und Strukturen zur Alltagsbewältigung und das Selbstmanagement der chronischen Erkrankung zunehmend im Fokus, um selbstbestimmte Teilhabe und Autonomie zu fördern.
Übergeordnet orientiert sich Reha immer m Teilhabebedarf. Teilhabe wird nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2001 als „Einbezogensein in eine Lebenssituation“ bezeichnet.
Zu einer zielgerichteten und personalisierten Nachsorge, die auf den individuellen Bedarf und die Bedürfnisse jedes Menschen abgestimmt ist, gehören vor allem die:
- medikamentöse Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls,
- Fortführung von Alltagstraining und ambulanten Therapien,
- Behandlung von spezifischen Funktionsstörungen und die
- Teilhabeunterstützung in sozialen und beruflichen Lebenswelten
Hier liegt zugleich die „Achillesferse der Regelversorgung“ des deutschen Gesundheits- und Sozialsystems: in der individuell angemessenen Ausgestaltung und den Übergängen gibt es Versorgungslücken.
Integrierte Versorgung, vom Menschen her, verknüpft …
- Neben allgemeiner Gesundheitsförderung und positiver Lebensstil-Beeinflussung auch spezifische Primärprävention wie Maßnahmen zur Reduktion des individuellen Risikos (Vermeidung einer Schlaganfall-Erkrankung).
- Im Erkrankungsfall die schnellstmögliche richtige Akutbehandlung und Rehabilitation, im Anschluss die hausärztlich und neurologisch koordinierte Weiterbehandlung.
- Strategien und Maßnehmen zur medizinischen Sekundärprävention (Verhinderung eines erneuten Schlaganfalls und Minderung von Krankheitsfolgen), zur gesundheitlichen Stabilisierung und Verbesserung der Lebensqualität.
- Ein personzentriertes Nachsorgekonzept, Netzwerk-Strukturen und Aktivitäten, in denen medizinische und therapeutische Leistungen, Heil- und Hilfsmittel sowie pflegerische Maßnahmen dafür individuell passend integriert werden.
Auf das Behandlungsergebnis und die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall hat auch der Faktor Zeit enormen Einfluss. Sowohl in der Akutversorgung des Notfalls innerhalb weniger Stunden („Time is brain“), als auch in der Rehabilitation.
Die Rehabilitation sollte frühzeitig erfolgen, so lange wie nötig und so intensiv wie möglich. Wie es nach medizinischen und persönlichen Aspekten angemessen ist. Dadurch bestehen die besten Chancen, dass sich Einschränkungen zurückbilden und alltagsbezogene wie spezifische Funktionen verbessern.
Der Grund: Das Gehirn hat in den ersten drei Monaten das größte Regenerationspotenzial durch die Eigenschaft der Neuroplastizität. Es ist eine strukturelle Reorganisation und Neubildung von synaptischen Nervenverbindungen in den Hirnarealen möglich, die durch den Schlaganfall nicht irreversibel geschädigt wurden.
Und: Es braucht viel Geduld, Ausdauer, emotional bestärkende und soziale Unterstützung, um konsequent dranzubleiben. Die Therapietreue ist wichtig, bestenfalls ziehen alle als Team an einem Strang.
Übersicht: Meine Fachartikel zu modernen, digitalen Therapien und Robotik in der Rehabilitation
Versorgungslücken erschweren den nahtlosen Übergang – Es bedarf neuer Lösungswege zur individuellen Teilhabe
Die Realität der Regelversorgung weicht von diesen Konzepten und Wunschszenarien allerdings ab: Es gibt hierzulande nach wie vor keine flächendeckende Struktur in der ambulanten Nachsorge für eine multidisziplinäre, interprofessionelle und sektorenübergreifende Behandlung. Das bedeutet, dass im Gegensatz zur hochspezialisierten und vom Personalschlüssel gut aufgestellten Akutbehandlung bisher keine einheitlich gute Versorgungsqualität im Verlauf der chronischen Erkrankung existiert.
Die großen Herausforderungen fangen mit der Entlassung aus der Klinik an. Das Leben zu Hause und das Zusammenleben ist ein anderes als vorher, was neu zu strukturieren und zu organisieren ist. Gewöhnlich ohne professionelle Hilfe rund um die Uhr. Von einer reibungslosen Gestaltung der Übergänge zwischen stationärer und ambulanter Behandlung kann vielerorts nicht die Rede sein.
Die therapeutische Versorgung, Anbindung an Pflegedienste und soziale Unterstützungsleistungen im wohnortnahen Umfeld variieren regional stark. Zudem handhaben es die Träger der Sozialversicherungen unterschiedlich.
Die Betroffenen und ihre Angehörigen sind zu Hause erst mal weitgehend auf sich gestellt. Und Viele fühlen sich zuweilen im und vom Alltag überfordert. Während der stationären Behandlung kann und sollte die häusliche Versorgung und Alltagsbewältigung daher abgeklärt und vorbereitet werden. Das fällt unter ein gutes Entlassungsmanagement.
Leider gibt es gelegentlich auch Fälle, in denen die Reha am individuellen Bedarf und an den persönlichen Zielen zur Teilhabe vorbeigeht. Das hat unterschiedliche Gründe und überwiegend kommen mehrere in bereichsübergreifenden Spannungsfeldern zusammen: Kommunikations- und Abstimmungsprobleme im Gerangel um fachliche Zuständigkeiten, mangelnde Infrastruktur für interdisziplinäres Arbeiten, unflexible Vorgaben, bürokratische Verwaltung, Zeit- und Effizienzdruck.
Der Knackpunkt ist die individualisierte Ausrichtung und Teilhabe am Leben
Die Leidtragenden sind die Betroffenen und ihre Angehörigen. Das weiß auch Jörg Dommershausen von Klientinnen und Klienten zu berichten, Inhaber von Rehamanagement Nord, Rehamanager und Teilhabecoach. Mit ihm bin ich regelmäßig im fachlichen Austausch, da ich in der Beratung im Eingliederungsmanagement ähnliche Fälle sehe. Ich berate und begleite auch immer wieder Einzelpersonen nach einem Schlaganfall bei der beruflichen Reintegration und Neuausrichtung im Leben und Unternehmen.
Vor Kurzem sprachen wir über Versorgungslücken und andere Mangelerscheinungen im Gesundheitswesen und Perspektiven für neue Wege. Unser Fokus liegt hier darauf, den Reha- und Teilhabe-Prozess anders zum Besseren zu führen.
Im „Auf geht´ s – der Reha-Podcast“ steht hier auf YouTube der erste Teil und hier der zweite Teil unseres Gespräches für Sie bereit.
Wenn Sie Lust haben, neugierig sind und mehr über unsere Arbeit erfahren möchten: Schauen und hören Sie gerne auch rein in unser Gespräch über das Betriebliche Eingliederungsmanagement als Chance für Unternehmen und unternehmerische Menschen.
Update: Der erste Gesundheitskurs zur Schlaganfall-Prävention ist zertifiziert!
Ein Schlaganfall ist der häufigste Grund für eine erworbene Behinderung im Erwachsenenalter. Die Tatsache, dass 80 % der Schlaganfälle mit einer gesunden Lebensweise vermeidbar wären, sollte zu denken geben. Es ist an der Zeit, viel mehr in Prävention zu investieren und zu agieren. Einen Schlaganfall vermeiden versuchen statt später nur auf Folgen reagieren können.
Eine Antwort darauf liefert erstmals dieser zertifizierte Online-Kurs zur Schlaganfall-Prävention mit Schwerpunkt auf gesunde Ernährung.
Sie möchten Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen und nachhaltige Veränderungen umsetzen? Mit diesem digitalen Angebot können Sie sich in eigener Sache weiterbilden. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und praxiserprobte Strategien für eine alltagstaugliche gesunde Ernährung befähigen Sie, Ihr Schlaganfall-Risiko zu senken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Ihr körperliches und mentales Wohlbefinden profitiert davon allemal. Und: Sie bekommen die Kosten sogar von Ihrer Krankenkasse erstattet.
Tun Sie sich Gutes und Konkretes für Ihre Hirngesundheit!
Warum das auch und erst recht sekundärpräventiv Sinn macht: Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten hat, weisen ein höheres Risiko für ein weiteres Ereignis auf, also ein Schlaganfallrezidiv.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt Leitlinien-gerechte Maßnahmen zur Nachsorge und Prophylaxe von Folgeschlaganfällen. Neben medikamentösen Maßnahmen zielen diese insbesondere auf eine gesundheitsförderliche Lebensweise ab. Die drei großen individuellen Handlungsfelder sind Bewegung, Ernährung und Stressreduktion.
Das Essverhalten ist hierbei ein großer Hebel, der leider noch viel zu oft unterschätzt wird. Das können Sie ändern – und gerne weiterempfehlen. In diesem professionellen Gesundheitskurs erfahren Sie nicht nur, wie Sie eine gesunde Ernährung in Ihren Alltag integrieren. Sie bekommen auch Know-how und Werkzeuge an die Hand, wie Sie die neuen Gewohnheiten langfristig durchhalten. Sie lernen, Rückschläge zu vermeiden und wie sie mit ihnen konstruktiv umzugehen und erhalten Tipps aus langjähriger Praxis, auf ernährungswissenschaftlich und gesundheitspsychologisch Basis.
Prävention und Nachsorge für die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall systemisch weiterdenken
Nachhaltig wirksame Verhaltensprävention erfordert das Einbetten in langfristige Strategien und Maßnahmen der Verhältnisprävention. Diese Erkenntnis lässt sich auf das persönliche und betriebliche Gesundheitsmanagement übertragen. Das soziale Umfeld und systemische Wechselwirkungen in Interaktionen mit Beziehungen und Strukturen prägen maßgeblich die Einstellungen, Motivation und Leistung der Menschen.
Was bedeutet das für Sie? Wo könnten Sie ansetzen, um eine selbstverantwortliche gesundheitsbewusste Lebensweise mit der Gestaltung gesundheitsfördernder Rahmenbedingungen in Ihren Lebens- und Arbeitswelten zu verknüpfen? Schreiben Sie mir gerne.
7 Gedanken zu „Lebenserwartung und Lebensqualität nach einem Schlaganfall“
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Hallo Grüße aus Ilmenau.
Meine Frau hatte vor 3 1/2 Jahren einen schweren Schlaganfall sie ist links vollständig gelähmt. Ich pflege sie
selbst und kann es mir kaum noch ansehen wie sie leidet. Sie ist 77 Jahre war sportlich no Alkohol nicht geraucht
. Sie klagt ständig über starken Schwindel im Zentrum Jena hat man das so na ja es ist eben so!!!!
Wenn Sie uns helfen könnten würde das für uns viel bedeuten
Freundliche Grüße Evelin und Dieter Hofsommer
Lieber Herr Hofsommer,
ich fühle mit Ihnen und Ihrer Frau und verstehe die Schwierigkeiten, mit denen Sie konfrontiert sind.
Wie ich Ihnen bereits persönlich geschrieben habe, ist es wichtig, die Schwindelbeschwerden Ihrer Frau ernst zu nehmen und, wenn diese anhalten oder sich verschlimmern, erneut ärztlich untersuchen zu lassen. Schwindel kann viele Ursachen haben und die Symptome müssen ursächlich nicht immer direkt mit dem Schlaganfall in Verbindung stehen. Möglicherweise ist eine weiterführende Abklärung auf dem Gebiet der Neurologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder Inneren Medizin angezeigt. Bitte besprechen Sie das mit der behandelnden Hausärztin oder dem behandelnden Hausarzt Ihrer Frau.
In einem weiteren Artikel auf meinem Blog “Schwindel Monate nach dem Schlaganfall: Woher er kommt und was dagegen hilft“ gehe ich detailliert auf anhaltenden Schwindel nach einem Schlaganfall ein, gebe eine Übersicht über Diagnostik- und Behandlungsoptionen sowie Tipps für den Arztbesuch und das Selbstmanagement.
Hinweisen möchte ich besonders auf die vestibuläre Rehabilitationsbehandlung, die auch daheim in Alltagsaktivitäten unter ergotherapeutischer Anleitung integriert werden kann. Sie zielt darauf ab, die beeinträchtigenden Beschwerden zu lindern, sicherer mit dem Schwindel umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern. Spezialisierte Therapeuten sind dabei unerlässlich. Die Seite therapie-schwindel.de stellt hierzu umfassende Informationen und ein Therapeutenverzeichnis bereit.
Zudem empfehle ich Ihnen das Portal schlaganfallbegleitung.de. Es bietet wertvolle Informationen, für Laien aufbereitetes Fachwissen, Hilfen und Tipps zum Leben mit den Folgen der Schlaganfall-Erkrankung. Dazu gehört auch die digitale Selbsthilfe, das schlaganfallforum.com, das den Austausch mit anderen Angehörigen und Betroffenen ermöglicht.
Ich wünsche Ihnen Kraft und hoffe, dass Sie sowohl für Ihre Frau als auch für sich Unterstützung finden.
Eine Rückmeldung über Ihre Erfahrungen wäre wertvoll.
Herzlichst,
Dr. Karin Kelle-Herfurth
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